chronologie

1891       wurde er im Komitat Vas in Kemenesszentpéter als der dritte Sohn eines Gutsverwalters geboren.
Von seinen Geschwistern sind erwähnenswert Margit Bozzay (geb. Horváth, 1893-1942)
Romanschriftstellerin, Reporterin und László Horváth Jobbaházi (1897–1974) Landwirtschaftlicher Fachautor

1908…1909       1911…1914       Hochschule der Bildenden Kunst, Budapest Schüler von Imre Réti,
Aladár Illés Edvi und László Hegedűs

1914…1915      Künstlerkolonie Nagybánya, Schüler von János Thorma

1915       Einberufung als Soldat. Er kommt nach Wien, wo er wegen seines Beinfehlers vom Militärdienst befreit wird

1916…1920      Zeichenlehrer in Zombor. Nach dem Zusammenbruch der Monarchie lässt er seine Bilder und alles,
was er besitzt, zurück und dissidiert aus Serbien, wobei er sogar seine Gesundheit aufs Spiel setzt

1921       erhält ein Lehramt an der Oberrealschule in Sopron. Hier praktisch seine Laufbahn als Kunstpädagoge
und Kunstmaler. Vom Ölmalen geht er zum Aquarell über, worin er im folgenden Jahrzehnt zum Schöpfer
und Meister der Kunstgattung wird und landesweit Anerkennung erntet

1921       Öregember – Alter Mann (Aquarell)       Esterházy-Preis
1929       Búcsúzás – Abschied (Aquarell)       Halmos Izor-Preis
1928       A soproni szent Mihály templom belseje – Die St.-Michaelskirche in Sopron von innen (Aquarell)
Preis der Haupt- und Residenzstadt Budapest
1930       Búcsúzás – Abschied (Kohlenzeichnung)       Staatlicher Grafik-Preis

1930       Heilbehandlung und Studienreise in Deutschland.
Begegnung mit den Werken von Wilhelm Leibl, dem großen künstlerischen und moralischen Vorbild

1931       Anyaság – Mutterschaft (Aquarell)       Preis der St.-Georgs-Zunft

1933       eröffnet ein Atelier im Soproner Bauernviertel, danach malt er seine schönsten Aquarellakte und Genrebilder

1933       Kapás férfi – Mann mit Hacke (Aquarell)       Goldmedaille der Transdanubischen Kunstausstellung

1933       er heiratet. Ein bürgerliche junge Frau aus Sopron, Hermin Mühl (1906-1981), die Schwester
seiner Kunstmalerfreunde Gusztáv Mende (geb. Mühl, 1899-1964) und Aladár Mühl (1901 1981) wird seine Frau.
Aus der Ehe gehen eine Tochter und ein Sohn hervor

1934       Fürösztés – Baden (Aquarell)       Rökk-Szilárd-Preis.
Wegen dieses Werkes wird der Maler in der Presse angegriffen, was sich zu einem großen Skandal ausweitet
1934       Tükör előtt – Vor dem Spiegel (Nr. 11, Aquarell)       Staatlicher Aquarell-Preis
1936       Fekete ruhás asszony – Frau in Schwarz (Aquarell)       Kornél Neuschloss-Knüssli Medaille
1936       Fürdő leány – Badendes Mädchen (Aquarell)       Balló-Preis
1936       Alvó lány – Schlafendes Mädchen (Aquarell)       Balló-Preis
1937       Tükör előtt – Vor dem Spiegel (Nr. 37, Aquarell)       Balló-Preis, Esterházy-Jubiläums-Gedenkpreis,
Auszeichnende Anerkennung des Verbands der Ungarischen Kunstmaler
1938       Öreg magyar – Alter Ungar (Aquarell)       Balló-Preis
1938       Barna harmónia – Braune Harmonie (Aquarell)       Auszeichnende Anerkennung des Verbands
der Ungarischen Kunstmaler
1938       A piros rékli – Das rote Jüpchen (Aquarell)       London, Royal Academy Auszeichnende Anerkennung

1938       Einladung an die Hochschule für Bildende Kunst (László Baransky) für ein Lehramt am Lehrstuhl
für Aquarellmalen

1939       Szamaritánus – Samariter (Aquarell)       Sopron-Treue-Preis Goldmedaille
1938       Sári (Aquarell)       Balló-Preis, Sopron-Treue-Preis Goldmedaille

1939       wegen des Kriegsausbruches fallen sowohl seine westeuropäische Reise
als auch seine selbstständige Ausstellung in England aus

1943       Portrait von János Stetka (Aquarell)       Großer Preis der Ung. Gesellsch. für Bildende Kunst
1943       Magyar Madonna – Ungarische Madonna (Aquarell)       Staatliche Kleingoldmedaille
1943       Valakit várnak – Jemand wird erwartet (Aquarell)       Goldmedaille des Soproner Kreises der Kunstmaler

1944       er baut mit dem Bildhauer Ernô Szakál ein neues Atelier in der Árpád utca, Sopron.
Das Ungarische Radio fertigt mit ihm ein Interview an, das auf einer Tonaufnahme erhalten bleibt.
In seiner Antwort an den Reporter Sándor Budinszky benutzt er eine freie Formulierung seines künstlerischen
und moralischen Bekenntnisses, seiner prinzipiellen Unbeugsamkeit, die wenig später zur Ursache der Meidung
und des Unverständnisses wird.
Um seine Gemälde vor der Kriegszerstörung zu bewahren, sendet er sie in die Schweiz. Sein Atelier wird noch
im selben Jahr zerstört

1945…1951       wegen seines Widerstands gegen die Vertreter der gesteuerten Kunst kann er — trotz seiner öffentlichen
Reputation — nicht zur Geltung kommen

1949       er unterschreibt nicht die Petition der Mittelschullehrer, in welcher die Verurteilung des Primas Mindszenty
gefordert wird. Wenig später wird er pensioniert. Er erhält keine Rente

1953       Formázók.– Former (Aquarell)       Preis der Ausschreibung des Kulturministeriums.
Horváths einziges preisgekröntes Werk mit einem „Sozialrealismus“-Thema

1953       November. Besuch von Aurél Bernáth bei József Horváth. Er bringt ihm die Nachricht über die Verleihung einer
künstlerischen Auszeichnung

1954       April. Munkácsy-Preis, die Öffentlichkeit hatte mehr erwartet.
Mit der politischen Mäßigung und der Verbesserung der Lebensumstände stellt sich im Hinblick auf die ihm
entgegengebrachte Wertschätzung, auf seine finanzielle Situation und seine Arbeitsumstände eine grundlegende
Änderung ein. Zu dieser Zeit wurde ihm von seinen Verehrern der von ihm selbst nie verwendete Spitzname
„Soproni“ (Soproner) gegeben

1956       August. Der erhalten gebliebene Dokumentarfilm von Aladár Mühl Aladár, Pál Lomositz und Jenő Sárkány
über Horváth wird fertiggestellt

1958       Sommer. Er beendet seine Memoiren mit dem Titel „Életem” (”Mein Leben”) und veröffentl-icht sie bei
Leseabenden

1959       April. Im Nationalsalon Budapest, Ausstellung des Lebenswerkes von József Horváth in dem vor dem Abriss
stehenden Gebäude auf dem Erzsébet-tér. Bei der Eröffnung verlautet seitens des Professors Gyula László
eine Würdigung, die dreißig Jahre später auch in der von ihm publizierten Horváth-Monografie zu lesen ist.
Gleichzeitig mit der Ausstellung wird in der Kunsthalle eine sowjetische Kunstausstellung veranstaltet.
Der Kontrast in der Besucherquote und dem Publikumserfolg der beiden Ausstellungen erzürnte die damalige
offizielle Kritik und veranlasste sie zum Presseboykott

1961       21 April. Tod von József Horváth

1961…1972       ständige Nachlass-Gedenkausstellung im ehemaligen Atelier in der Árpád út in Sopron

1972       Aufgrund eines von den staatlichen Führern und der Witwe des Künstlers angeregten Beschlusses wird
in der Soproner Innenstadt ein Gedenkmuseum eröffnet. Im Caesar-Haus befindet sich seitdem eine noch immer
bestehende ständige Ausstellung, wo die im Eigentum der Stadt, des Museums Sopron und der Familie Horváth
erhalten gebliebenen Gemälde und Möbel ausgestellt werden