job 81/97 cm aquarell no.10 1933
Eigentum der Stadt Sopron
den Problemen des Aktes muss man nur als Maler begegnen, als einer, der die Welt der Farben und der Form nicht überschreitet. Es ist keine Theorie, keine Weltanschauung notwendig, aber sehen und sich in der reichen Sprache der Farben und Töne äußern zu können ist unerlässlich. Die Tatsache, dass die Aktmalerei durch Hände von skrupellosen Menschen Verzerrungen erlebt hat und erleben wird, sagt mir nichts. Genau dies widerfährt auch anderen Objekten der Kunst. Auch ist es für mich natürlich, dass der Akt missdeutet und missverstanden wird. Wird aber je der Sinn eines Kunstwerkes verstanden, wird gewöhnlich je eine Skulptur oder ein Gebäude verstanden?
Was die Voraussetzungen zum Kunstverständnis anbelangt, so lehrt mich dort die Erfahrung das Kriterium der Zugehörigkeit zur Elite, was weder von Geburt noch vom Grade der Geschultheit determiniert ist. Etwas ganz anderes ist hier bestimmend: die seelische Einstellung des Menschen, sein Charakter. Elite heißt in erster Linie Beschaffenheit. Es wäre vergeblich, danach zu streben, für alle gleichermaßen verständlich zu sein. Ebenso, wie das Malen, die Freude des schöpferischen Instinktes eine sonderbare Gabe ist, ist auch das Vergnügen am Bild und sein Verständnis eine Gabe
József Horváth 1959
ausstellung
Ständige Ausstellung aus dem Nachlass Sopron 1972…